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'Don't Just Criticise, Create!': Interview mit Andreas Lombard - Mitglied der Geschäftsleitung der Thomas-Hoof-Gruppe

2023-07-17
Zeit zum Lesen 12 min
Dies ist die elfte Folge unserer neuen Interviewserie mit dem Titel "Don‘t just criticise, create!" David Engels spricht mit Künstlern, Philosophen, Geistlichen, Intellektuellen, Aktivisten und Kunsthandwerkern aus ganz Europa, die sich allesamt entschlossen haben, nicht nur den "Untergang des Abendlandes" zu beklagen, sondern auch dazu beizutragen, ihn zu bekämpfen. Sie haben dies getan, indem sie etwas Neues geschaffen haben – und vielleicht auch etwas Schönes, Wahres und Gutes.

 

David Engels: Lieber Herr Lombard, die meisten Leser kennen Sie zweifellos noch als Chefredakteur der Zeitschrift „Cato – Magazin für neue Sachlichkeit“, der Sie zwischen 2017 und 2021 in der deutschen Medienlandschaft zu einem echten Kultstatus verholfen haben. Wie bewerten Sie im Rückblick den Erfolg dieser Initiative, die ja von den anderen deutschen Medien von Anfang an als „rechts“ diskreditiert wurde, trotz Gegenwind aber beachtlichen Erfolg gehabt hat – bis heute?

Andreas Lombard: Vielen Dank für die freundlichen Worte. Abgesehen von ein paar Mäkeleien seitens notorischer Rekonstrukteure „rechter“ Netzwerke und der ebenfalls leicht verschmerzbaren Ausladung aus einem kanzleramtsnahen Restaurant hielt sich der Gegenwind in Grenzen. Bemerkenswert erscheint mir eher, daß es Cato, abgesehen von der ersten Ausgabe, für die etablierten Medien schlicht nicht gab. Es wurde nicht besprochen, aber auch nicht angegriffen. Ihre Frage zielt nun offenbar darauf ab, ob das Wasserglas halbvoll oder halbleer war. Die Zahl der Abonnenten war und blieb vergleichsweise hoch – dafür sorgte initiativ die starke Stellung der Jungen Freiheit mit ihrem großen Verteiler und das dankenswerte Engagement Dieter Steins, der ja der Verleger ist. Allerdings hat sich im Laufe meiner Dienstzeit an dem stabilen Niveau auch nicht viel geändert. Ich habe Leser erlebt, die das Magazin sehr gern in der Hand hielten, bis sie erfuhren, wie es vom Mainstream angesehen wurde, und prompt auf Abstand gingen.

Die Möglichkeiten der Verbreitung waren zumindest zu meiner Zeit begrenzt, was aber vermutlich nicht nur der politischen Lage geschuldet war, sondern vielleicht auch von dem teils recht hohen Niveau der Texte und Fragestellungen herrührte. Mein Anspruch zielte inhaltlich und ästhetisch auf ein Magazin, das an die legendäre FAZ-Tiefdruckbeilage „Bilder und Zeiten“ anknüpfte, nur eben vierfarbig – schon auch konservativ, vor allem aber frei von dem unerträglichen Zeitgeistquatsch. Eigentlich braucht man den ja nur wegzulassen, um sich sofort deutlich abzuheben. Wir hatten auch genug Autoren, die einst für die FAZ oder andere renommierte Organe geschrieben haben. Vor allem wollte ich zwei Themenfelder einbeziehen, die meist zu kurz kommen: geopolitische Entwicklungen und Fragen des praktischen Lebens, also Energie, Familie, Ernährung, Landwirtschaft, Handwerk. Im ersten Fall konnte ich auf einige internationale Kontakte zurückgreifen, was von den Lesern goutiert wurde, auch hinsichtlich der Qualität unserer Übersetzungen. Im zweiten Fall konnte ich nur Proben liefern, weil es sehr viel leichter ist, Leute zu finden, die über kulturelle oder politische Themen schreiben als über die Frage, wie der Niedergang von Handwerk und Bauerntum aufzuhalten sei. Da geht es nicht nur um bewußtes Einkaufen, sondern um strukturpolitische Opposition. Die Bedeutung von geopolitischen, strukturpolitischen und lebenspraktischen Fragen ist aus meiner Sicht jedenfalls kaum zu überschätzen.

Und wie sehen Sie die Zukunft konservativer Medien in einer europäischen und deutschen Medienlandschaft, die zunehmend von ferngesteuerten Algorithmen, Cancel Culture, Faktencheckern, Beobachtung durch staatliche Überwachungsorgane und die nicht nur auf den Virtuellen Bereich beschränkte Feindseligkeit linker Aktivisten geprägt wird?

Angesichts der Freiheit, mit der ich Cato machen durfte, würde ich die Phänomene, die Sie anführen, auch ein zweites Mal ignorieren. Je fanatischer und je dümmer der Mainstream wird, desto besser sind die Marktchancen für alternative Produkte. Die gibt es ja auch in stetig wachsender Zahl auf nationaler und europäischer Ebene.  Vielleicht muß man sich künftig auf Print konzentrieren, weil die Temperatur weiter ansteigt und mit ihr auch der Druck auf Leute, die abweichende Meinungen verbreiten. Die Schrauben werden ja im Wochenrhythmus fester angezogen. Print hat im Vergleich zum Internet schon seit längerem den Stellenwert, den die Samisdat-Verlage im kommunistischen Ostblock hatten. Je schlimmer die Internetzensur, desto größer die Vorteile des Drucks auf Papier.

Wie im Vorspann angemerkt, soll allerdings nicht „Cato“ im Mittelpunkt unseres Gesprächs stehen, sondern vielmehr Ihre neue Tätigkeit. Im vergangenen Jahr sind Sie in die Geschäftsleitung der Thomas-Hoof-Gruppe bestellt worden; eines kleinen Konzerns, der sich seit seiner Gründung auf die Fahnen geschrieben hat, der Wegwerfkultur der Gegenwart ausschließlich qualitativ hochwertige, verantwortungsvoll produzierte und heimisch hergestellte Produkte entgegenzusetzen. Können Sie für unsere Leser Geschichte und Philosophie der Gesellschaft kurz umreißen?

Sowohl bei der Haustechnik (Schalter und Leuchten) als auch bei den Lebensmitteln geht es schlicht um ehrliche Produkte, die das sind, was sie versprechen. Das mag banal klingen, ist aber angesichts des für den Laien kaum noch zu durchschauenden Ausmaßes an Fälschungen durch die globalisierte Turbomoderne ein sehr anspruchsvoller Ansatz. Im Baumarkt merken Sie recht schnell, daß Sie etwa im Bereich der Elektrotechnik fast nur noch Schrott angedreht bekommen, aber schon im Supermarkt fehlt Ihnen meist der Vergleich – es sei denn, Sie wären alt genug, um sich noch an gute Lebensmittel zu erinnern. Wer die katholische Messe im alten Ritus nie erlebt hat, weiß ja auch nicht, was ihm durch die Liturgiereform der 1960er Jahre genommen wurde. Es ist überall das gleiche. Was ist eine echte Butter und wie bekommen wir sie von dort, wo es sie noch gibt, zum Kunden? Dieselben Fragen stellen sich für Fleisch, Kartoffeln, Gemüse, Brot, Konfitüren, Öle, Mehle, Schreibgeräte, Bratpfannen, Textilkabel, Flechtkörbe, gute Bücher, erholsame Orte usw. usf.

Aber bleiben wir bei Lebensmitteln: Sie sollen geschmacklich von der Landschaft bzw. von der Jahreszeit geprägt sein, aus der sie kommen oder in die sie gehören – anders gesagt, sie hatten einst geschmackliche und sonstige Eigenschaften, die ihnen von Industrie und Handel nach und nach ausgetrieben wurden – während auf dem Gebiet der Verzüchtung, Veredelung, Verzuckerung, Normierung, Haltbarmachung und Verpackung die irrwirtzigsten Anstrengungen stattfanden. Wenn Sie so wollen, ist es ein Kampf gegen die gnostischen Verirrungen der Warenwelt. Auf den verbliebenen Seitenpfaden und Nebenwegen suchen wir das möglichst unverfälschte Original, und dessen Güte hängt jedenfalls nicht davon ab, ob es „bio“ ist. Wenn es unseren Ansprüchen genügt, ist es das oft nebenbei. Alte Haustierrassen in Weidehaltung ohne Turbomast – das kann schon ein hinreichendes Kriterium für gutes und gesundes Fleisch sein. Ähnlich verhält es sich bei den Schalter- und Leuchtensystemen aus eigener Herstellung unter Verzicht auf petrochemische Kunststoffe. Sie sind funktional, dauerhaft, ansehnlich und haben nicht die halbe Welt bereist, bevor sie schließlich beim Kunden montiert werden, der sie in der Regel selbst auseinandernehmen, funktional verstehen und reparieren kann. Natürlich möchten wir damit auch dazu beitragen, daß die wenigen Produktionsstandorte für Hartwaren, die es in Deutschland und Europa noch gibt, erhalten werden.

Wie wir wissen, leidet auch die Privatwirtschaft zunehmend unter der Bedrohung durch äußere Kräfte; sei es die harte Konkurrenz aus China, sei es die Reglementierungswut der nationalen und europäischen Institutionen, deren komplexe und oft unsinnige Regeln oft genug nur von den Großen erfüllt werden können, während die Kleinen zunehmend überfordert sind – selbst im Bereich der doch im Zentrum des „Green Deals“ stehenden nachhaltigen Produktionsweise oder der biologischen Landwirtschaft, deren Vorgaben mitsamt des heißbegehrten „Bio“-Labels von kleineren Betreibern kaum noch erreicht werden können. Ist dies auch eine Herausforderung für die Thomas-Hoof-Gruppe, welche ja ebenfalls auf dem Gebiet hochqualitativ und biologisch verantwortungsvoll angebauter Nahrungsmittel tätig ist?

Unbedingt. Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts besteht ja darin, den irrwitzigen Verbrauch fossiler Brennstoffe drastisch zu reduzieren – offiziell zugunsten völlig willkürlicher „Klimaziele“, in Wahrheit, weil die Förderung der verbliebenen Ressourcen immer teurer und somit unwirtschaftlich wird. Einstweilen verschiebt die westliche Welt das Problem mittels gigantischer Verschuldung in die Zukunft. Wirtschaftlich leben wir längst in einem Kartenhaus, das wundersamerweise bislang nur gewackelt hat, dessen Einsturz aber unvermeidlich ist. Die bittere Pille, daß zumindest teilweise eine Rückübersetzung von fossilenergetischen Kräften in menschliche bzw. traditionell energetische Arbeitskraft (Handarbeit, Zugtiere, Wassermühlen usw.) ansteht und wir gut daran tun, uns der „ewigen“ Lebenswelt vor 1850 zu erinnern, löst natürlich keine Begeisterung aus. Die Leute merken zwar, daß ihnen sowohl „top down“ als auch „bottom up“ immer mehr zugemutet und die Luft zum Atmen genommen wird, Sie merken aber nicht unbedingt, daß das Absicht ist. Es gibt einen globalen Krieg von „top“ gegen „bottom“, der dazu führt, daß bäuerliche Familienbetriebe ebenso aufgeben müssen wie kleine Handwerker, Bioläden, Bäcker, Metzger und Restaurants, mit dem Ergebnis, daß uns in Fragen der Versorgung früher oder später afrikanische Verhältnisse drohen.

Was seit den 1990er Jahren unter dem Stichwort „Bioökonomie“ und unter diesem Dach als „Klimapolitik“ geplant und implementiert wird, soll die Illusion nähren, es ließe sich der Lebensstandard des fossilen Zeitalters postfossil aufrechterhalten. Das funktioniert aber nicht, was man heute schon daran erkennt, daß diese Strategie jede Menge ungelöster Zielkonflikte birgt, wie man auch auf Wikipedia nachlesen kann. Die global verfügbare Biomasse kann nicht beliebig gesteigert und distribuiert werden, ganz gleich, ob sie am Ende stofflich oder energetisch ausgepreßt wird. Bei der bioökonomischen Variante von „Nachhaltigkeit“ geht es auch nicht um Ressourcenschonung, sondern um die totale Vernutzung und Vermarktung alles Lebendigen bis hin zu unseren Organen und unserem Erbgut – zum Vorteil weniger und immer größerer globaler Akteure und zu Lasten jeglicher Autarkie, Unabhängigkeit oder krisenfester Selbstversorgung. Und zu Lasten der Gesundheit, wie wir seit Corona wissen, wie man aber auch an der Ersetzung der kostenlosen   natürlichen durch die milliardenschwere künstliche Reproduktion sieht. Die energetisch irrsinnige Erzeugung von Biokraftstoffen auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion enthält das Problem in nuce. Ausgerechnet die organische Landwirtschaft wird zugunsten „nachhaltiger“ Landwirtschaft wegreguliert, bei der man alles um die halbe Welt karrt und im Zuge der kleinsten systemischen Irritation Hungersnöte riskiert. Das samenfeste Saatgut wird man am Ende auch den privaten Gärtnern wegnehmen, wenn jeder zu jeder Zeit und überall alles käuflich erwerben soll.

Hier setzt die Thomas-Hoof-Gruppe bei der Nutzung und Stärkung herkömmlicher, autarker und regionaler Strukturen an. Die denkbar einfache Frage, wie es sein kann, daß die Menschheit mehrere Millionen Jahre ohne Dampfmaschine, Elektrizität, Otto-Motor, Antibiotika, Herzschrittmacher und Internet überlebt hat, enthält auch schon die Antwort. Ich will nicht die Lebensweise der Amishen als Lösung aller Probleme preisen, aber mit einer gewissen Fortschrittsskepsis kann ich viel leichter wertschätzen, daß die kommenden Veränderungen nicht nur Nachteile mit sich bringen.

Hochwertige Produkte für den Haus- und Bürobereich; biologisch verantwortungsvoll angebaute Nahrung; ein Verlag; ein eigenes Urlaubsressort - wie geht es morgen weiter mit der stetig immer komplexer werdenden Thomas-Hoof-Gruppe?

Als besonders komplex empfinden wir das gar nicht, weil Thomas Hoof die verschiedenen Geschäftszweige stringent hergeleitet und in einen gemeinsamen Zusammenhang gestellt hat. Hinzu kommt, daß die Gründung der „Hoofschen Stiftung Bodenständigkeit“ kurz bevorsteht. Auf dieser Basis wird nicht nur die Zukunft der Firmengruppe familienunabhängig gesichert, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, jenen Prinzipien, nach denen wir selbst wirtschaften, über die Gruppe hinaus Geltung zu verschaffen: langfristige Horizonte, geduldiges, nicht spekulatives Kapital, korporative Branchenverbindungen und auf Dauer angelegte, vertrauensvolle, ehrliche und partnerschaftliche Beziehungen zu Vorlieferanten, Mitarbeitern und Kunden. Diese wirtschaftliche Orientierung soll die Stiftung in ihren Beteiligungsunternehmen, aber auch wissenschaftlich, publizistisch und in modellhaften Projekten fördern.

Letztlich geht es, wie schon erwähnt, um die Schaffung und Stärkung von Subsistenzstrukturen: Die Stiftung hat den Auftrag, mittels Projekten, Forschungsvorhaben und sonstigen Unternehmungen die systemische Fragilität von Industriegesellschaften zu mindern und antifragile Subsistenzstrukturen zu entwickeln. Das betrifft die Relokalisierung von Märkten, die drastische Verkürzung von Lieferketten, die heute selbst bei Lebens- und Arzneimitteln rund um den Globus laufen, die Förderung von „Lowtech“, die Schließung landwirtschaftlicher Stoffkreisläufe (regenerative Landwirtschaft, Gärtnerhöfe) und die Erhöhung regionaler Ernährungssouveränität.

Ohne ein Spezialist auf diesem Gebiet zu sein, scheint es mir doch, als handle es sich bei Thomas Hoof um einen echten Pionier auf dem Gebiet hochqualitativer und nachhaltiger Produktion. Findet dieses Beispiel mittlerweile Nachahmer oder existieren bereits mögliche Zusammenschlüsse mit anderen Anbietern, um ein umfangreicheres Netz zu bilden?

Es gibt vielfältige Kontakte, aber die Vernetzung steht noch am Anfang, zumal die angeblich grünlinke Regierungspolitik ihr eigenes Lager fest im Griff hält – und damit auch Projekte, die uns prinzipiell nahestehen. Die ideologische Durchdringung aller Wirtschaftsbereiche mit Klima-, Gender-, Migrations- und sonstiger „Gerechtigkeit“ erfolgt ja ebenfalls „top down“, gesteuert von Akteuren, denen offenkundig nicht das Wohl Deutschlands und Europas am Herzen liegt. Das sorgt für Schwächung und Spaltung, auch wenn wohlgelittene Marktteilnehmer oder Subventionsempfänger, die jeden neuen Schwenk brav mitmachen, das später zu spüren bekommen werden als die Outlaws, die schon länger unter den Berührungsängsten potentieller Lieferanten, Mitarbeiter und Kunden leiden. Aber es gibt genug Grund, optimistisch zu sein. Je schlimmer es wird, desto wahrscheinlicher, daß es auch auf breiter Basis zu einem simplen Nicht-mit-Uns kommt.

Das Motto unserer Interviewserie ist: „Don‘t criticise, create.“ In welches Feld sollten sich junge Menschen heutzutage am ehesten ihre Schaffenskraft investieren, um dem Überleben unserer arg gebeutelten abendländischen Zivilisation zu dienen?

Ganz gleich was sie tun – angesichts der aktuellen Lage sollten sie Seitenwege suchen und sich auf die Schaffung autarker Strukturen und Netzwerke konzentrieren. Das gilt für fast alle Lebensbereiche, also für die alltägliche Versorgung, für Bildung, Kultur und Religion; seit Corona bekanntlich auch für eine vertrauenswürdige medizinische Versorgung. Es ist schwer zu beurteilen, ob die größeren Gefahren von der Überregulierung und Strangulierung autarker, nicht globalisierter Wirtschaftstätigkeiten im Namen der Bioökonomie ausgehen (A) oder von einer systemischen Implosion mit einem weitreichenden Zusammenbruch der Versorgung (B). Die Folgen von B werden natürlich um so schlimmer sein, je weiter A vorangeschritten ist. So oder so stehen wahrscheinlich bald Überlebensfragen im Raum. Daher würde ich zu Ausbildungsberufen raten, in denen man etwas Nützliches lernt, sei es im Bereich, Garten, Handwerk, Bau, Landwirtschaft oder auf dem Gebiet der Herstellung von Lebensmitteln. Viele heutige Probleme sind künstliche Probleme, wenn wir bedenken, daß es sie vor der Turboindustrialisierung und -globalisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schlicht nicht gegeben hat, zumindest nicht im heutigen Ausmaß. Allerdings sind auch viele Voraussetzungen wie die Mehrgenerationenfamilie mit ihrer „Ökonomie des Nebenbei“ (Thomas Hoof) verlorengegangen und lassen sich nicht spontan rekonstruieren. Davon abgesehen ist es die Lebensweisheit der vom Zeitgeist unverdorbenen klassischen Bildung, die einen auch für die kommenden Stürme rüsten kann. Und natürlich das zeitlos-praktische Erfahrungswissen, das reichhaltig dokumentiert ist.

 

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